Die Europäische Kommission und die EZB erklären, dass der digitale Euro entscheidend ist, um die Abhängigkeit von globalen Zahlungsanbietern zu verringern und die strategische Autonomie Europas zu stärken.
Brüssel, 9. Dezember 2025 - Die Europäische Union beschleunigt die Vorbereitungen für die Einführung eines digitalen Euros, der dazu dienen soll, Bargeld zu ergänzen und den Bürgern eine sichere, kostenlose und universell akzeptierte Zahlungsmethode im Online- und Offline-Bereich zu bieten. Das Projekt, Teil des Single Currency Package, zielt darauf ab, den Zugang zu Bargeld zu schützen und die Abhängigkeit Europas von Zahlungsinfrastrukturen, die von nicht-europäischen Anbietern kontrolliert werden, zu verringern.
Kurz gesagt
Der digitale Euro wird Bargeld ergänzen, nicht ersetzen.
Er wird kostenlos, sicher, für alle zugänglich und von der EZB ausgegeben sein.
Er wird online und offline funktionieren, mit einem ähnlichen Datenschutz wie Bargeld.
Die EU zielt darauf ab, die Abhängigkeit von globalen Zahlungsanbietern zu verringern.
Es ist Teil des Single Currency Package: zwei legislative Vorschläge zu Bargeld und digitalem Euro.
2026: Abschluss der Gesetzgebung; 2027: Pilotprojekt; 2029: mögliche Einführung.
Bulgarien tritt 2026 der Eurozone bei und markiert die Erweiterung der Währungsunion auf 21 Länder.
Die Europäische Kommission und die Europäische Zentralbank haben die Argumente für die Einführung eines digitalen Euros präsentiert, in einem Kontext, in dem elektronische Zahlungen in Europa dominieren. Wenn Bargeld die „greifbare Ausdrucksform“ der gemeinsamen Währung bleibt, entscheiden sich immer mehr Bürger für digitale Zahlungen, was laut den Beamten die Schaffung eines Instruments erfordert, das das digitale Äquivalent von Euro-Banknoten und -Münzen ist.
Der digitale Euro soll von der EZB ausgegeben werden und als „digitale Form von Bargeld“ fungieren, die für jede elektronische Zahlung in der Eurozone akzeptiert wird. Er wird für die Nutzer kostenlos, einfach zu bedienen und inklusiv sein, gemäß dem von der Kommission vorgeschlagenen Rahmen. Das System wird sowohl Online- als auch Offline-Transaktionen ermöglichen und hohe Standards für den Datenschutz bieten – möglich aufgrund seiner Eigenschaft als öffentliche Währung, nicht als private.
Der digitale Euro ist nur ein Teil des 2023 vorgestellten Single Currency Package. Das Paket umfasst zwei legislative Vorschläge: einen zur Gewährleistung des Zugangs zu Bargeld, den anderen zur Schaffung des rechtlichen Rahmens für den digitalen Euro. Laut der Kommission werden die Euro-Banknoten und -Münzen „nicht verschwinden“: Bargeld wird in der Eurozone weiterhin überall akzeptiert und wird weiterhin ausgegeben und aktualisiert, wobei die EZB bereits an einer neuen Generation sichererer und inklusiverer Banknoten arbeitet.
Das strategische Argument ist zentral für die Rechtfertigung des Projekts. Die EU ist derzeit in hohem Maße von nicht-europäischen Anbietern für digitale Zahlungen abhängig, was Fragen der Souveränität, wirtschaftlichen Sicherheit und Resilienz aufwirft. Die Einführung eines digitalen Euros würde eine europäische öffentliche Infrastruktur schaffen, die das europäische Zahlungssystem ergänzt und stärkt und die Skalierung privater europäischer Lösungen erleichtert.
Die Umsetzung des Projekts folgt einem präzisen Zeitplan: 2026 sollten die Gesetzgebungsverhandlungen abgeschlossen sein, ein Pilotprojekt wird 2027 gestartet, und eine mögliche Ausgabe des digitalen Euros wird für 2029 angestrebt, sofern das Parlament und der Rat den erforderlichen Rahmen annehmen. Auf dem letzten Gipfel forderten die Staats- und Regierungschefs der Eurozone eine Beschleunigung des Prozesses.
Die Einführung des digitalen Euros wird als natürliche Evolution der gemeinsamen Währung präsentiert, in einer Zeit, in der die europäische Wirtschaft zunehmend digitalisiert wird. 2026, wenn Bulgarien das 21. Mitglied der Eurozone wird, betont die Kommission, dass die Währung, die die Einheit Europas repräsentiert, an die Technologien des 21. Jahrhunderts angepasst werden muss.
Der digitale Euro ist eine gemeinsame Initiative der Europäischen Kommission und der EZB, Teil der Strategie Europas für technologische und finanzielle Autonomie. Das Projekt zielt darauf ab, eine öffentliche Alternative zu privaten globalen Zahlungssystemen zu bieten, finanzielle Inklusion zu gewährleisten und die europäische Währungsinfrastruktur in einer zunehmend digitalen Wirtschaft zu stärken.