Brüssel, 14. November - Diabetes betrifft bereits über 33 Millionen Menschen in der Europäischen Union, und die Prognosen deuten auf einen Anstieg auf bis zu 38 Millionen bis 2030 hin. Der rasche Anstieg der Fälle verwandelt Diabetes in eine der drängendsten Herausforderungen der öffentlichen Gesundheit. Angesichts dieses Trends setzt die Europäische Kommission eine Reihe von Projekten um, die durch EU4Health finanziert werden und sich auf Prävention, Bildung und digitale Lösungen konzentrieren, die direkt den Bürgern zugänglich sind.
Diabetes ist bereits eine der am weitesten verbreiteten chronischen Krankheiten in Europa, und der aufsteigende Trend gefährdet, die Gesundheitssysteme zu überlasten. HaDEA warnt, dass die Entwicklung durch Faktoren wie einen sitzenden Lebensstil, hohen Zuckerkonsum und die Alterung der Bevölkerung angeheizt wird. Frühzeitige Prävention bleibt laut der Agentur der einzige realistische Weg, um das kontinuierliche Wachstum der Fälle und der damit verbundenen kardiovaskulären Komplikationen zu stoppen.
In diesem Kontext setzen mehrere EU4Health-Projekte Interventionen in der Gemeinschaft um. Prävention, aktiv in Italien, Griechenland, Kroatien, Litauen und Belgien, schafft Bildungs- und Gesundheitsnetzwerke, organisiert Sitzungen in Schulen und Zentren für Migranten und fördert die Reduzierung des Zuckerkonsums. Das Projekt umfasst auch ein medizinisches „Twinning“-Programm zum Austausch von Fachwissen zwischen Gesundheitseinrichtungen.
PREACT ergänzt diese Interventionen durch kulturell angepasste Bildungsressourcen und Selbstüberwachungsinstrumente zur frühzeitigen Identifizierung des kardiometabolischen Risikos. Gleichzeitig hat PIA, ein Projekt, das in Portugal, Spanien, Italien, Slowenien und Ungarn durchgeführt wird, bereits über 500 Screenings durchgeführt und bereitet die Einführung einer App zur Überwachung der Herzfrequenz vor.
Die durch EU4Health finanzierten Projekte richten besondere Aufmerksamkeit auf vulnerable Gruppen - Kinder, Jugendliche, Migranten, ukrainische Flüchtlinge und benachteiligte Gemeinschaften - für die das Risiko, Typ-2-Diabetes zu entwickeln, viel höher ist. PODiaCard entwickelt ein prädiktives Modell und einen „digitalen Zwilling“ zur Diagnose und Behandlung von pädiatrischer Fettleibigkeit, einem der Haupt-Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes. Parallel dazu implementiert DUSE Bildungsprogramme über Ernährung und körperliche Aktivität, die auch für ukrainische Kinder in der EU oder in der Ukraine angepasst sind.
Die EU setzt auch auf digitale Instrumente, die darauf abzielen, Prävention zu einem für jeden Bürger zugänglichen Übungsfeld zu machen. BiteWatch, das ab dem 20. November 2025 verfügbar sein wird, bietet klare Informationen über den Nährstoffgehalt von Lebensmitteln - Zucker, Salz, gesättigte Fette, Zusatzstoffe und den Verarbeitungsgrad. Eine zweite App, die dem Programm zur Verhinderung plötzlichen Todes gewidmet ist, ermöglicht die Überwachung der Herzfrequenz, die Aufzeichnung von Gesundheitsdaten und die Annahme individueller Präventionsmaßnahmen. Diese Lösungen markieren den Übergang von traditioneller Prävention zu einem digitalen und interaktiven Ansatz.
Auf struktureller Ebene koordinieren die Mitgliedstaaten ihre Bemühungen durch die gemeinsame Aktion JACARDI, eine europäische Initiative, die darauf abzielt, die Belastung durch Diabetes und kardiovaskuläre Erkrankungen über den gesamten Patientenverlauf zu reduzieren: Prävention, Gesundheitsalphabetisierung, Screening von Risikogruppen und Entwicklung integrierter Pflegewege. JACARDI arbeitet mit Projekten wie PIA zusammen, um europäische Interventionen zu harmonisieren und eine gemeinsame Strategie im Kampf gegen chronische Krankheiten zu entwickeln.